Wohngruppen

Das Haus für Jugend- und Familienhilfe (HaJuFa) Worms ist eine spezielle Einrichtung des DRK- Landesverbandes Rheinland-Pfalz für Jugendliche und junge Erwachsene, welche nach §§ 35 a i. V. m. 41 SGB VIII an seelischen und psychischen Leiden erkrankt sind. Ziel ist es sie durch einen strukturellen Alltag, sowie durch die Begleitung speziell ausgebildeter pädagogischer Mitarbeiter/innen wieder in die Gesellschaft reintegriert werden sollen. Meist haben die jungen Menschen schon stationäre Klinikaufenthalte hinter sich, bzw. werden von dort in die Einrichtung entlassen. Die Arbeit und Zukunftsplanung findet dann in enger Zusammenarbeit mit Jugendamt, den entsprechenden psychiatrischen Kliniken, den ambulanten Therapeuten der Umgebung, sowie der Reha-Abteilung der Agentur für Arbeit statt.

Um die Strukturierung des Alltags von Beginn an zu gewährleisten, verfügt das HaJuFa über ein internes Schulangebot (ein Lehrer) und die arbeitstherapeutische Beschäftigung (zwei Arbeitserzieherinnen).

Die Wohngruppen 1 bis 3 befinden sich in zwei Gebäuden in der Friesenstraße 9. Auf der anderen Straßenseite, der Friesenstraße 10  befindet sich hinter dem Hauptgebäude/Verwaltung die vierte Wohngruppe. Neben Einzelzimmern verfügt jedes Gebäude zusätzlich über einen Freizeitraum (Mehrzweckraum, Spiel und Fernsehraum, Billardzimmer).

Betreuungsangebot

Die haltgebende Struktur der Wohngruppen bietet den jungen Menschen die Basis zur Stabilisierung und zur schulischen, beruflichen und sozialen Reintegration. Bereits zu Beginn haben die Jugendlichen ihren eigenen Bezugsbetreuer bzw. eine Bezugsbetreuerin. Ziel ist es, eine tragfähige Beziehung aufzubauen. Gemeinsam mit dem Jugendlichen gestalten die Bezugsbetreuer ein individuelles Hilfekonzept.

Besuche und Heimfahrten

Besuche und Heimfahrten werden individuell in Anlehnung an den Hilfeplan und in Kontakt mit den Herkunftsfamilien festgelegt und koordiniert. Besuche sind in Absprache mit den zuständigen Mitarbeitenden der Wohngruppe jederzeit möglich. Die Heimfahrten finden meist 14-tägig am Wochenende statt. In den ersten vier Wochen des Aufenthaltes sollten die Jugendlichen möglichst auch am Wochenende im HaJuFa bleiben, um sich leichter einzugewöhnen.

Freizeit

Die Wohngruppen bieten regelmäßig gemeinsame Freizeitaktivitäten und Ausflüge an. Gemeinsam mit dem Betreuerteam organisieren zudem jährlich Ferienfreizeiten wie Camping, Wasser,- Wintersport, Kultur, Entdeckungsfahrten oder erlebnispädagogische Aktivitäten.

Bei allem bleibt für die Jugendlichen aber auch genügend Raum, ihre Freizeit individuell zu gestalten. Den Mitarbeitenden des HaJuFa Worms ist es dabei wichtig, die Jugendlichen zu motivieren ihre Freizeit sinnvoll zu gestalten. So gehören auch Sport, Spiel, Werken, Filme schauen und weitere Angebote zu den wochenplanbezogenen Freizeitaktivitäten.


Derzeit werden folgende Freizeitangebote von den Mitarbeitenden angeboten:

  • Fußball
  • Laufen
  • Bogenschießen
  • Boxen
  • Sportprogramm in der Turnhalle (z.B. Trampolin, Badminton)
  • Entspannungstechniken

Die Jugendlichen können auch die Freizeitangebote des DRK-Berufsbildungswerkes Worms wie InternetCafe, Tischtennis, Volleyball, Fußball, Badminton oder Disco nutzen.

Dienste

Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen übernehmen abwechselnd Wochenpflichten, sorgen für ihr eigenes Zimmer und kümmern sich um ihre Wäsche. Ziel ist es, die Selbstständigkeit im Lebensalltag zu fördern. Wöchentlich stehen an:

  • Küchendienst
  • Einkaufsdienst
  • Mülldienst
  • Kochdienst
  • Hofdienst
  • Gemeinschaftlicher Großputz

Abendrunde und Jugendkonferenz

Täglich findet nach dem Abendessen die verpflichtende Abendrunde statt. Betreuer und Jugendliche reflektieren innerhalb der Wohngruppe über den Tag. So erhalten alle einen Einblick in die aktuelle Verfassung des Anderen, mögliche Krisen oder Schwierigkeiten.

Wöchentlich nehmen die Jugendlichen an der Jugendkonferenz teil. Dabei besprechen sie die Einteilung des Wochendienstes, erstellen einen Essensplan, planen Freizeitaktivitäten. Bei Bedarf bringen die Jugendliche weitere Themen ein und tauschen wichtige Informationen aus.

Jugendkonferenz und Abendrunde beeinflussen positiv das Sozialverhalten der Jugendlichen. Dazu gehört es zuzuhören, ausreden lassen oder sich lernen anderen mitzuteilen.

MAX 8 - Probewohnen zur Verselbständigung

Unser Konzept des Probewohnens richtet sich an Jugendliche, meist aus unseren Wohngruppen 1 bis 4,  mit psychischen Beeinträchtigungen gemäß 35a SGB VIII.  Es ist speziell für die Vorbereitung auf den entscheidenden Schritt zum selbständigen Leben in der eigenen Wohnung bzw. in einer Wohngemeinschaft ausgelegt. In den Probewohnungen soll eine realistische Wohnsituation, vergleichbar der eines Mehrparteienhauses abgebildet werden. Hierzu zählen wohnungsübergreifende Pflichten wie bspw. die Übernahme der Kehrwoche oder die Zuständigkeit für die Müllentsorgung. 

Im Gebäude der Maximilianstr. 8 sind drei Probewohnungen und ein Büro mit Besprechungsraum eingerichtet. Zudem gehören ein kleiner Garten, ein Keller und das Treppenhaus zum Wohnangebot. Jede der Probewohnungen bietet zwei Jugendlichen Raum zur Erprobung ihrer Eigenständigkeit. Die Wohnungen haben zwei Zimmer, eine Küche, ein Bad und eine Abstellkammer. 

Betreuungskonzept

Die Betreuung der Klienten erfolgt nach dem im HaJuFa üblichen Bezugsbetreuersystem. Jede der drei Probewohnungen wird von einer Fachkraft betreut. In der Nacht stehen den Klienten die Basisgruppen (Friesenstr.9) als Rufbereitschaft zur Verfügung. Die Betreuungsarbeit ist systemisch und lösungsorientiert aufgebaut und wird individuell auf die Bedürfnisse und die spezielle Lebenslange des Klienten zugeschnitten. Hier sollen die Klienten lernen sich selbständig Hilfe zu organisieren. Die einzelnen Hilfestellungen werden im Hilfeplan festgeschrieben und evaluiert. Die Bewohner erhalten Unterstützung in folgenden Punkten:

  • Unterstützung bei der sozialen Eingliederung und Stabilisierung der Lebenssituation
  • Stabilisierung der schulischen und beruflichen Situation
  • Entwicklung einer individuellen Lebensperspektive
  • Entwicklung sozialer Kompetenz und Kontaktfähigkeit sowie eines Verständnisses gesellschaftlicher Rechte und Pflichten und Eigenverantwortlichkeit
  • Unterstützung bei der Selbstorganisation
  • Beziehungsgestaltung zur Herkunftsfamilie, Aufarbeitung der Vergangenheit

Kontakt

Haus für Jugend- und Familienhilfe Worms

Friesenstraße 10
67547 Worms
(0 62 41) 20 43 0
(0 62 41) 20 43 20
D.Pickny(at)hajufa.drk.de

Einrichtungsleiter:

Dirk Pickny

Ansprechpartnerin im DRK-Landesverband Rheinland-Pfalz e.V.

Nelli Markherdt
Referentin Kinder, Jugend und Familie
(0 61 31) 28 28 1315
n.markherdt(at)lv-rlp.drk.de